Therapie nach Bobath

Das Bobath-Konzept ist eine Therapie auf neurophysiologischer Grundlage unter Einbeziehung des Menschen in seiner Persönlichkeit. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt: neurologische und neuromuskuläre Erkrankungen werden vom Therapeuten individuell und ganzheitlich betrachtet. Der gesamte Alltag des Patienten steht im Fokus, es ist sozusagen ein 24-Stunden-Konzept. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann etwa die Platzierung der Lampe im Babyzimmer bereits von Bedeutung sein: Wird die Position des Lichtes verändert, drehen die Kinder automatisch den Kopf und Teile des Körpers in eine andere Richtung, um das Licht zu sehen. Bewegungsgewohnheiten werden dadurch verändert und neue Bewegungsmuster können entstehen.

Das Ziel meiner Behandlung von Kindern nach dem Bobath-Konzept ist es, ihre Fähigkeiten zu erkennen, ihre Kompetenzen zu entdecken und schließlich ihre Eigenaktivität und Selbstständigkeit zu fördern: Bewegungen und die Körperhaltung sollen (wieder) eigenständig kontrolliert werden (Eigenregulation). Die Bobath-Therapie ist handlungs- und lösungsorientiert (das Greifen wird erlernt), ist auf die Bedürfnisse des Patienten ausgerichtet (bei Säuglingen wird etwa das Drehen erlernt) und bindet das Lebensumfeld in die Behandlung mit ein (verschiedene Lagerungen, das Anziehen und Tragen, das Füttern des Säuglings, das Aufnehmen und Ablegen werden geübt).

Bei dieser besonderen Form der physiotherapeutischen Behandlung werden unnatürliche (pathologische) Bewegungsmuster gehemmt und natürliche (physiologische) Bewegungen aktiviert. Dies geschieht beispielsweise durch Vibrationen, Zug oder Beklopfungen eines Muskels. Dabei unterstützen die Hände der Therapeuten nur soweit als nötig. Namensgeber dieser Therapie war das Ehepaar Berta, eine Krankengymnastin, und Karel Bobath, ein Neurologe.

 

Behandlungen bei Säuglingen u.a. bei:

+ Frühgeburten

+ Schiefhaltungen (Asymmetrien)

+ Entwicklungsverzögerungen

+ Wahrnehmungsstörungen

+ falsche Muskelspannungen (Muskeltonus-Störungen)

+ neurologische Auffälligkeiten (Spastiken/Hemiparesen)

Therapie nach Vojta

Diese Therapie ist benannt nach Dr. Václav Vojta. Der Neurologe entdeckte in den 1960er Jahren, dass er bei Säuglingen und Kindern unbewusste, wiederkehrende motorische Reaktionen am Rumpf sowie an Armen und Beinen auslösen konnte, wenn er definierte Reize in bestimmten Körperlagen (Ausgangspositionen) setzte. Diese aktivierbaren, angeborenen Bewegungsmuster nannte er Reflexfortbewegung (Reflexlokomotion). Er entdeckte zwei Bewegungskomplexe (Reflexkriechen und Reflexumdrehen), bei deren Aktivierung die Gesamtheit der menschlichen Motorik beansprucht wird.

Die Vojta-Therapie regt das Gehirn an, angeborene und gespeicherte Bewegungsmuster zu aktivieren. Das führt dann zu koordinierter Bewegung an Rumpf- und Gliedmaßen-Muskulatur (Arme, Hände, Beine, Füße), bevor der Patient Ersatzmuster (beispielsweise einem Spitzfuß) gebildet hat. Die Vojta-Therapie kann bei Erwachsenen ebenso angewandt werden wie bei Kindern und Säuglingen. Bei Letzteren ist sie jedoch sehr viel schneller effektiv, da sich noch kein Ersatzmuster gebildet haben kann. Bei Säuglingen führt die Behandlung oftmals zum „Schreien“. Eltern sind dann gewöhnlich zunächst etwas irritiert, da sie Schmerzen beim Kind vermuten. Das Schreien (auch Aktivierungsschreien genannt) ist allerdings nur eine altersbedingte Reaktion der Säuglinge auf die therapeutische Aktivierung der Muskelfunktionen, da sich die Säuglinge nicht sprachlich äußern können. Bei älteren Kindern und Erwachsenen tritt das Schreien bei der Vojta-Therapie nicht mehr auf. Jede gut ausgebildete Vojta Therapeutin weiß die Dosierung (Dauer der Aktivierung der Anstosszonen) dem Alter, der Grunderkrankung und der Belastbarkeit der Patienten anzupassen. Bei allen Vojta-Behandlungen in meiner Praxis für Physiotherapie ist mir besonders wichtig, dass kein Säugling überlastet wird.

Behandlungen bei Säuglingen u.a. bei: 

+ Asymmetrien (Schiefhaltungen)  

+ Entwicklungsverzögerungen  

+ Plexusparesen

+ falsche Muskelspannungen (Muskeltonus-Störungen)

+ neurologische Auffälligkeiten (Spastiken/Hemiparesen)

Manuelle Therapie

Wie im Namen enthalten (Manus = Hand), spielen bei der Manuellen Therapie die Hände des Therapeuten eine entscheidende Rolle. Hierbei untersucht und behandelt der Therapeut Funktionsstörungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Mit speziellen Handgriff- und Mobilisationstechniken versucht diese Therapieform, Schmerzen zu lindern und Störungen im Bewegungsablauf zu beseitigen. Um einen individuellen Therapieplan zu erstellen, untersuche ich zunächst die Gelenkmechanik sowie die Muskelfunktion und nehme eine Bewertung der vorhandenen Koordination der Bewegungen vor. Mit einer Mischung aus passiven Techniken und aktiven Übungen werden dann die blockierten und in ihrer Bewegung eingeschränkten Muskeln und Gelenke behandelt.

 

Das Ziel der Manuellen Therapie ist es, das natürliche Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln und Nerven (wieder-) herzustellen. Die dabei angewandten therapeutischen Maßnahmen wirken auf veränderbare Funktionsstörungen am Bewegungsapparat ein. Die Manuelle Therapie kann bereits im Säuglingsalter sehr gut auf Störungen und Blockaden im Bewegungsablauf einwirken. Auch bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bietet diese Therapieform vielfältige Möglichkeiten, die Körperhaltung und die Beweglichkeit zu verbessern.

 

 

 

Behandlungen bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern u.a. bei:

+ Bewegungseinschränkungen (sogenannten Blockierungen)

 

+ Fußfehlstellungen

 

+ Gelenkeinschränkungen infolge von Unfällen

 

+ Rheumaerkrankungen

 

Fußtherapie nach Zukunft-Huber

Diese Therapie-Methode, benannt nach der Physiotherapeutin Barbara Zukunft-Huber, wird auch die „Dreidimensionale manuelle Fußtherapie“ genannt. Die Behandlung dient der Korrektur von Fehlstellungen am Fuß. 

Wird möglichst früh mit den physiotherapeutischen Anwendungen begonnen, kann den Patienten schnell und effizient geholfen werden. Diese Behandlungsmethode bietet die besten Erfolgsaussichten, wenn die Entwicklung der kindlichen Füße noch nicht abgeschlossen ist. Dank der Fußtherapie nach Zukunft-Huber bleiben zwar nicht allen, aber doch sehr vielen Kindern operative Eingriffe am Fuß erspart. Besonders der sogenannte Klumpfuß lässt sich mit dieser Methode sehr gut behandeln. 

Die 3D-Fußtherapie hat sich bei diesem Krankheitsbild sowie bei weiteren Fußdeformitäten in der Physiotherapie etabliert und kann in einigen Fällen (beispielsweise bei Sichelfüßen) eine Alternative zur herkömmlichen Gips- und Schienenbehandlung sein.  

Die dreidimensionale Fußtherapie nach Zukunft-Huber orientiert sich an der natürlichen motorischen Entwicklung des Kindes und ist je nach Fehlhaltung in unterschiedliche Phasen unterteilt. Viele verschiedene Handgriffe werden zur Dehnung verschiedener Muskelpartien im Fuß angewandt. Das Ziel ist es, Blockaden in den Fußgelenken zu lösen und einen operativen Eingriff möglichst zu vermeiden. In den einzelnen Phasen wird jeweils ein anderer Bereich der Fehlbildung in kleinen Schritten und über einen längeren Zeitraum hinweg korrigiert. Nach jeder Behandlung wird der Fuß mit einer elastischen Mullbinde fixiert, um die in der Anwendung erzielte Korrektur beizubehalten. Diese Fußtherapie lässt sich auch gut mit den anderen physiotherapeutischen Konzepten wie Bobath, Vojta oder der Manuellen Therapie kombinieren.

  

Behandlungen bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern u.a. bei: 

+ Sichelfuß

+ Knickplattfuß

+ Klumpfuß

+ Hackenfuß

+ nach einer Fußoperation 

Präventionsmaßnahmen für Erwachsene

Die Gesundheitsförderung und die Prävention sind elementare Bereiche der modernen Physiotherapie. Es gibt zahlreiche präventive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von Erwachsenen, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die Kassen unterstützen Sie dabei, wenn Sie eine Rückenschule, Fitness-Kurse oder Yoga-Seminare besuchen. Gezielte Präventionsmaßnahmen helfen dabei, dass Sie länger fit bleiben und senken das Risiko chronischer Erkrankungen im Alter. Sprechen Sie mich gerne an: ausführliche Informationen zu aktuellen Angeboten der Gesundheits-Prävention erhalten Sie direkt von mir in meiner Praxis.

 

Meine Angebote an Prävention für Erwachsene:

+ Gesundheits- und Fitnesstraining unter Anleitung

+ Rückenschule

+ Funktionstraining

+ Kursangebote wie Pilates und Yoga

Entwicklungstestverfahren

In meiner Praxis für Physiotherapie biete ich Ihnen bei der Behandlung Ihres Kindes auch den Einsatz verschiedener Testverfahren und Methoden zur Entwicklungsdiagnostik an. Bei Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen hilft diese Diagnostik, zu Beginn der Behandlung ein umfassendes Therapiekonzept für Ihr Kind zu erarbeiten. Nach einer ausführlichen Anamnese werden gemeinsam mit Ihnen als Eltern dann die Behandlungsziele formuliert und aus den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten die bestmöglichen ausgewählt.

Selbstverständlich werden alle Säuglinge vor einer Behandlung mithilfe der Münchener Funktionellen Entwicklungsdiagnostik (MFED) untersucht. Dabei werden Reflexe und Lagereaktionen überprüft, der Entwicklungsstand (Spontanmotorik) untersucht und eine ausführliche Analyse der vorliegenden Probleme (Anamnese) herausgearbeitet. Diese Überprüfung ist Teil einer Behandlung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Es gibt für Kleinkinder und Schulkinder jedoch zusätzliche Testverfahren, die neben einer körperlichen Untersuchung durch spezielle Entwicklungstests auch die Fähigkeiten und Fertigkeiten Ihrer Kinder aufzeigen. Folgende etablierte Testverfahren werden in meiner Praxis für Physiotherapie angeboten: 

+ MOT 4-6 (Motoriktest für Vier- bis Sechsjährige)

+ GMFC (Gross Motor Function Classification, für Zerebralparesen) 

+ KTK (Körperkoordinationstest bei Kindern)

 

Nähere Informationen zu den einzelnen Verfahren erhalten Sie gerne von mir persönlich. Bereits jetzt möchte ich Sie allerdings darauf hinweisen, dass die oben genannten Entwicklungstestverfahren eine private Zusatzleistung sind, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.